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Date: 2002-01-02

Terror, Abos, Microsoft


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Eine Begriffs/kombination im unten attachierten Text, die man sich merken
sollte, lautet "digitaler Rechtefaschismus."

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Sascha Kösch 02.01.2002 Abonnent oder Terrorist? Microsofts
Alleinanspruch auf den sicheren Computer

Nahezu alle Patente kommen einem erst dann so richtig ins Bewusstsein,
wenn sie einem Haare-Raufen verursachen. Preisverdächtig war im gerade
abgelaufenen Jahr das Patent für ein Digital Rights Management-
Betriebssystem, das an Microsoft am 11. Dezember 20001 vergeben wurde.
(siehe auch: Trust No One: Microsofts Patent auf ein DRM-Betriebssystem)

Bislang krankten Digital Rights Management Systeme daran, dass sie auf
anderen Systemen aufsetzen und zu ihnen kompatibel sein mussten. Das
Beispiel SDMI (Secure Digital Music Initiative), die z.B. vor Jahren im Kampf
gegen MP3 angetreten war, zeigte das mehr als deutlich. Die
Implementierung von Kopierschutz und anderen Beschränkungen in die
Hardware real existierender MP3 Player und deren Schnittstellen mit
Computern ging nicht nur langsam voran, sondern wurde vor allem so stark
als Verstümmelung empfunden, dass nur die wenigsten Geräte auf Grund von
kommerziellem Erfolgsdruck sich überhaupt darum kümmerten.

Auf der anderen Seite versuchten staatliche Institutionen, allen voran die
terrorgeblendeten USA und deren immer noch recht uneingeschränkt
solidarische Gefolgschaft, während die Musik- und Filmindustrie noch mit
dem zweischneidigen Begriff von Piraterie arbeitet, das unerlaubte Kopieren
immer mehr in die Nähe des Terrors zu rücken. So dass jemand wie Senator
Hollings von den Demokraten tatsächlich nur wenig umstritten den Security
Systems Standards and Certification Act (SSSCA) vorschlagen konnte, der
jedem Rechner, der fähig ist, digitale Medien zu speichern, kurz jedem
Rechner, per Gesetz den Einschluss von Kopierschutz aufnötigt. Und das
soll natürlich nicht nur für in den USA hergestellte PCs gelten, sondern auch
für Importe und logischerweise dann natürlich auch für Software. Der total
sichere Computer also. Wobei Sicherheit nicht etwa das Schließen von
Lücken für den Zugriff von Außen meint, was man nach wie vor für Dinge wie
zuletzt Magic Lantern beansprucht und damit als sein staatliches Recht
postuliert.

[...]

Man kann also Kopierschutzmechanismen wie z.B. das ganze Gerede von
SDMI oder von Cactus Data Shield getrost vergessen, da diese sogar von
den gängigsten DVD-Playern und spielerischeren Betriebssystemen einfach
umgangen werden. Nicht etwa, weil man sich darauf verlassen kann, dass
das eh alles nicht funktionieren wird, sondern weil es vermutlich noch viel
schlimmer kommen wird.


Digital Rights Management auf Betriebssystemebene


Auftritt: Microsoft und der Patentwahn und ein fast unscheinbares kleines
Produkt namens Systemsoftware, Betriebssystem, OS, wie man es als Mac-
Benutzer nennen würde, das aber vermutlich wie immer Windows heißen
wird. Das Patent, das an Microsoft vergeben wurde, ermöglicht Microsoft -
und nur Microsoft allein - das DRM auf die Ebene des Betriebssystems zu
verlagern, so dass sämtliche Programme und Umwege, die man so schaffen
mag, um mit Files so umzugehen, wie man es möchte, erst mal per se
unterlaufen werden. Jedes File bekommt und bewahrt seinen Benutzer und
Eigentümer, ob man will oder nicht, seine Zeitsignatur und
Firmenzugehörigkeit, seine Zugriffsrechte und Veränderungsmöglichkeiten
nahezu von selbst und unabänderlich ins Betriebssystem und dessen
geschlossene Sourcecodes eingezimmert, Programme die sich querstellen
wollen bleiben draußen. Das Patent liest sich nicht nur wie die
Horrorvorstellung eines jeden, der darüber nachdenkt, was ein Computer
können und was nicht dürfen sollte, sondern ist in seiner Direktheit des
digitalen Rechtefaschismus fast schon überraschend, deshalb hier mal ein
längerer Auszug:

Volltext
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/11465/1.html
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relayed by harkank@quintessenz.at
tnx to Thomas Koenig


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edited by
published on: 2002-01-02
comments to office@quintessenz.at
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