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              | Date: 2000-12-21 
 
 EU-Geheimdienst in der Pipeline-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
 
 Echelon-Ausschuss könnte Einrichtung eines EU-
 Geheimdienstes vorantreiben  braucht Europa seinen eigenen
 Service?
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 [21.12.2000 - 13:54 Uhr]
 
 
 Berlin (ots) - Der Ruf nach einem gemeinsamen
 europäischen Geheimdienst wird lauter. Munition erhält er
 vom Echelon-Untersuchungsausschuss im Europäischen
 Parlament, der seit September eine Reihe von Anhörungen
 von technischen und politischen Experten durchgeführt hat,
 schreibt der Onlinedienst de.internet.com in seiner aktuellen
 Ausgabe. Eingesetzt wurde der nicht-ständige Ausschuss
 vom Europäischen Parlament, um zu klären, ob Bürgerrechte
 gegen Geheimdienstaktivitäten geschützt sind und ob
 Verschlüsselungsmethoden die Privatsphäre schützen
 können. Er soll außerdem aufklären, ob mit dem System zu
 Lasten der europäischen Industrie Wirtschaftsspionage
 betrieben wird. Auch die nationalen Parlamente in Belgien,
 Frankreich, Italien und Deutschland beschäftigten sich
 bereits mit dem Lauschsystem.
 
 Politisch am brisantesten ist derzeit die von verschiedenen
 Abgeordneten erhobene Forderung nach einem europäischen
 Geheimdienst. Javier Solana, der Repräsentant für die
 europäische gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, soll
 in einer der nächsten Sitzungen danach gefragt werden, ob
 die gemeinsame Verteidigungspolitik auch eine gemeinsame
 Aufklärungspolitik erfordere. Ob dann noch eine so enge
 Zusammenarbeit, wie sie zurzeit zwischen den USA und
 Großbritannien praktiziert wird, fortgesetzt werden kann,
 muss ebenfalls geklärt werden.
 
 Vor allem die Franzosen drängen seit Jahren auf eine
 Abnabelung der europäischen Partner von der US-
 amerikanischen Aufklärungshoheit. Entsprechende
 Bemühungen scheiterten bislang jedoch an der laxen
 Sicherheitspolitik innerhalb der Europäischen Union. Solana
 setzte deshalb Anfang August per Ratsbeschluss durch,
 dass alle Dokumente, die militärisches und nichtmilitärisches
 Krisenmanagement betreffen, nicht an die Öffentlichkeit
 herausgegeben werden dürfen. Dies widerspricht jedoch der
 Informationsfreiheitspolitik einiger EU-Länder wie Norwegen,
 Finnland und Dänemark. Sie erhoben, wie auch das
 Europäische Parlament, jetzt vor dem Europäischen
 Gerichtshof Klage.
 
 Bislang nutzten europäische Staaten auch bei Militärnahmen
 im Bosnien- und Kosovo-Krieg die US-
 Aufklärungskapazitäten im Rahmen des Nato-Vertrags. Die
 Ambitionen, ein eigenes militärisches Planungssystem zu
 entwickeln, stoßen bei den Amerikanern auf Misstrauen. Wie
 die 'International Herald Tribune' jetzt berichtete, sind sie der
 Auffassung, dass, wenn die Europäer bei eigenen Missionen
 Nato-Mittel benutzen, auch das militärische Planungssystem
 der Nato genutzt werden sollte. Ansonsten drohe durch die
 Einrichtung doppelter Funktionen letztlich der Zweck der
 Nato langsam zu erodieren.
 
 Volltext im Web unter
 http://de.internet.com/artikel/index.jsp?2001234
 
 
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 edited by Harkank
 published on: 2000-12-21
 comments to office@quintessenz.at
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